Die Schritt für Schritt Anleitung zum eigenen Gin
Schritt 0 – Alle benötigten Utensilien besorgen und bereitlegen
Was genau du brauchst, erfährst du hier bei Zubehör.
Schritt 1 – Den Alkohol mit Wacholder aromatisieren
Die wichtigste Geschmacksnote eines klassischen Gins ist der der Wacholder. Um sein typisches Aroma auch in deinen Gin zu bekommen, gibst du den Alkohol in das saubere Gefäß und den Wacholder dazu. Rühre das Ganze einmal kräftig um, sodass alle Wacholderbeeren mit Alkohol überdeckt sind.
Wenn sich dein Gefäß verschließen lässt, so tu dies. Sollte es keinen Deckel besitzen, lege einen Teller darauf oder ziehe ein Stück Frischhaltefolie darüber.
Den Alkohol lässt du nun für 24 Stunden stehen. Dabei ist es ratsam ab und zu einmal umzurühren, um weniger aromatisierten Alkohol an die Beeren zu bringen.
Schritt 2 – Die Botanicals beigeben
Bevor du nach 24 Stunden deine Wunschrezeptur an Botanicals bei gibst, musst du diese richtig präparieren.
Bei Gewürzen wie dem Kardamom oder Koriander empfiehlt es sich, diese mit dem Mörser etwas zu zerbröseln. Dabei solltest du kein Pulver erzeugen, sondern auf „mittel-grob“ zielen.
Bei den Orangen- bzw. Zitrusschalen, arbeitest du immer mit sogenannten Zesten. Das sind dünne Streifen der äußersten Schicht der Schale. Du brauchst dafür keinen eigenen Schäler. Ein Messer tut es auch. Pass jedoch auf, so wenig wie möglich der weißen Haut im inneren der Frucht mitzunehmen.
Einige Botanicals werden auch geröstet, bevor sie in den Gin kommen. Dies kannst du in einer normalen beschichteten Pfanne ohne Fett tun.
Wenn du alle Botanicals vorbereitet hast, gibst du sie in das Gefäß zum Alkohol und dem Wacholder hinzu.
Ein Tipp:
Du kannst die Intensität der einzelnen Aromen natürlich über die Menge steuern, die du beigibst. Du kannst jedoch auch einzelne Botanicals erst später hinzugeben, wenn du ihre Noten nur dezent im Gin haben möchtest.
Schließlich machen wir hier keinen London Dry Gin! Bei diesem wäre es verboten die Botanicals zu unterschiedlichen Zeitpunkten hinzuzugeben.
Nun lässt du das ganze weitere 12 Stunden stehen.
Schritt 3 – Den Gin filtern
Es ist soweit! Dein Gin ist fast fertig und kann von den Botanicals getrennt werden. Dazu nutzt du den Kaffeefilter oder das Sieb.
Wundere dich nicht, wenn dein Gin eine orangene oder rötliche Färbung hat. Diese wird er auch nach dem Filtern beibehalten. An dieser Stelle würde eine Brennerei den Gin erneut destillieren und ihn so wieder klar bekommen. Da wir uns diesen Schritt aber sparen, behält unser Gin seine Farbe.
Lass dir für das Filtern auf jeden Fall genug Zeit und wenn nötig wiederhole den Vorgang.
Nimm zwei der Kaffeefilter und platziere sie entweder in deinem Prozellanfilter oder in einem Sieb. Darunter stellst du ein leeres Gefäß.
Gieße nun langsam deinen Gin mit den Botanicals durch den Filter.
Sollten in deinem Gefäß unten noch kleine Partikel zu erkennen sein, wiederhole den Vorgang. Gegebenenfalls musst du auch mehrere Filter übereinander legen.
Schritt 4 – in die Flasche füllen
Solltest du eine besondere Flasche für deinen Gin vorgesehen haben, so kannst du ihn nun mittels Trichter in diese gießen. Wir versehen an dieser Stelle jede Flasche immer mit einem Klebeetikett. Darauf schreiben wir den Namen des Gins und sein Rezept heben wir auf. Besonders leckere Varianten kann man so später noch einmal nachbauen.
Schritt 5 – Probieren!
Herzlichen Glückwunsch, du hälst deinen ersten eigenen Gin in den Händen! Probiere ihn auf jeden Fall einmal. Einen Schluck oder auch gleich einen ganzen Drink.
Perfekt ist er aber noch nicht. Ein letzter Schritt fehlt noch.
Schritt 5 – Stehen lassen
Jeder exzellente Gin muss eine gewisse Zeit reifen. Einige Hersteller lassen ihre Gins in Flaschen stehen, wieder andere nutzen Steingefäße.
Die Lagerzeit ist dabei auch sehr unterschiedlich. Von einigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten gibt es hier alles.
Wir belassen es vorerst bei einer kurzen Reifung in der Flasche. Am besten stellst du deinen Gin an einen geschützten Ort und lässt ihn eine Woche ruhen. Wenn du möchtest kannst du 1-2 mal den Verschluss öffnen um neuen Sauerstoff hinein zulassen.
Die Reaktion dieses Sauerstoffs mit deinem Gin ist nämlich der Zauber der Reifung. Durch die Oxidation soll der Geschmack am Ende runder werden. Auch hier sind Experimente mit der Lagerzeit und dem entsprechenden Gefäß natürlich erlaubt.
Damit neigt sich unsere Anleitung auch schon dem Ende zu. Alle benötigten Utensilien und unsere Empfehlungen findest du hier. Wir hoffen, du hast etwas gelernt und hattest viel Spaß bei der Gin-Herstellung. Wir hier im Team würden uns sehr über Fotos von deinem Gin freuen! Ideen und Anregungen sind natürlich auch jederzeit willkommen.